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  Zur Geschichte:
  Die Reformation hat die Ausstattung des 
  Kirchengebäudes in vielen Bereichen verändert. 
  Zur neuen Funktion der Gemeinschaft der 
  Gläubigen gehörte nun auch der gemeinsame 
  Gesang der Liturgie und der Kirchenlieder. Im 
  Kirchenraum schlägt sich dieses durch die 
  Errichtung einer Orgelempore und den Einbau 
  einer Orgel nieder, die zur Begleitung des 
  Gemeindegesanges erforderlich ist. Die 
  Orgelempore ist nun der Ort, wo der Küster durch den neuen Schwerpunkt seines Amtes als 
  Chorleiter für den geistlichen Gesang und seine instrumentale Begleitung sorgt. 
  In der Brüstung der Orgelempore sind Holzplastiken eingearbeitet. Diese Apostelfiguren stammen 
  aus einem Altar der vorreformatorischen Zeit.
  Die Orgelgeschichte unserer Kirche reicht, soweit  
  durch Quellen belegt, bis in das Jahr 1631 zurück, 
  als der Orgelbauer des Grafen Christian von 
  Delmenhorst (1622 - 47), Johann Sieburg, ein 
  offenbar einmanualiges Orgelwerk in der Kirche 
  aufstellte. Johann Sieburg stammte aus Göttingen 
  und lebte seit 1624 in Bremen, wo er 1641 eine 
  große Orgel in der Liebfrauenkirche baute. 
  Sieburg geriet bald in Konflikt mit dem seit 1635 
  in Oldenburg tätigen Orgelbauer Gerd Kröger. So kam es dann auch, dass der Sohn Harm Kröger 
  1642 den Auftrag erhielt, die Orgel um ein Rückpositiv zu erweitern.
  In den Jahren 1705 und 1727 wurde die Orgel repariert, bevor sich 1756 Pastor Johann Caspar 
  Veltmann entschloss, eine neue, größere Orgel bauen zu lassen.
  Inzwischen hatte der aus Schmalenfleth bei 
  Rodenkirchen stammende
  Arp Schnitger (1648-1719), der in Glückstadt die 
  Orgelbaukunst erlernte, den hochbarocken 
  Orgelbau Nordeuropas maßgeblich beeinflusst. 
  So wundert es nicht, dass der Glückstädter 
  Orgelbauer Johann Hinrich Klapmeyer 1758 ein 
  Orgelwerk errichtete, dass sich äußerlich wie 
  klanglich zu dem großen Vorbild bekennt.
  Dieser Orgelprospekt blieb bis heute unverändert erhalten; das Werk wurde von der Orgelbaufirma 
  Schmid 1907 durch einen Neubau ersetzt. Die Oldenburger Firma Schmid, die in drei Generationen 
  im Oldenburger Land eine große Anzahl von Orgeln baute, folgte der gängigen Praxis, alte, 
  gebrauchte Pfeifen wieder zu verwenden. So war es dann 1986 der Fa. Führer aus Wilhelmshaven 
  leicht möglich, um die noch vorhandenen barocken Pfeifen herum die Disposition Klapmeyers in 
  einem neuen Orgelwerk zu rekonstruieren. Ein Teil der Pfeifen unser jetzigen Orgel stammt 
  womöglich aus der ersten Orgel von Johann Sieburg.
  Die originale Balganlage mit vier Keilbälgen ist noch vorhanden und funktionstüchtig.
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
  